Übersicht der Entstehung der Universität und unserer Fakultät
-
1831 Gründung der Höheren Gewerbeschule
Die Geschichte der Leibniz Universität beginnt im Jahre 1831 mit der Gründung der Höheren Gewerbeschule im ehemaligen Königreich Hannover. Der erste Direktor war Karl Karmarsch. Er hielt die Mathematik als Lehrfach äußerst wichtig für das Technische Studium und bestimmte den Inhaber der Mathematik-Lehrstelle zum stellvertretenden Direktor. Zwischen 1856 und 1858 wurden zwei weitere Lehrstellen für die Niedere und Höhere Mathematik geschaffen.
Mit dem Beginn des Eisenbahnbaus 1842 stiegen die Studierendenzahlen erheblich an. Der Lehrplan wurde tiefgreifend verändert und die Anstalt 1847 zu einer Polytechnischen Schule umgewandelt. Die Aufnahmequalifikation und das Lebensalter der Polytechniker wurden erhöht. In der Lehre setzte eine zunehmende Theoretisierung, Mathematisierung und Spezialisierung ein.
-
Auf dem Weg zur Technischen Hochschule
Die Zahl der Unterrichtsfächer verdreifachte sich zwischen 1845 und 1853. Die von Karl Karmarsch aufgebaute Bibliothek konnte sich alsbald mit anderen vergleichbaren Einrichtungen messen. Hannover wuchs zu jener Zeit rasch. 1866 annektierte Preußen das Königreich Hannover. Die preußische Gesetzgebung brachte wesentliche Liberalisierungen.
Hatte sich der Übergang zur Polytechnischen Schule verhältnismäßig rasch vollzogen, verlief die Weiterentwicklung der Hochschule nach 1854 bis zum Ausscheiden Karl Karmarschs 1875 eher langsam. Mit dem Amtsantritt seines Nachfolgers, Wilhelm Launhardt, begann der forcierte Ausbau der Schule zur Technischen Hochschule. Mit der Umwandlung zwischen 1876 und 1880 wurde aus der Mathematik, die vorher nur Lehrgebiet war, eine Forschungsrichtung.
-
Beginn der Physikalischen Forschung
Die physikalische Forschung in Hannover begann 1853 unter Gustav von Quintus Icilius, der bei Carl Friedrich Gauß in Göttingen promoviert hatte. Er wurde als Dozent für Physik und Mineralogie berufen. Ihm folgten später Professoren für die Bereiche Experimentalphysik und Praktische Physik und Fotografie.
Am 14. April 1909 öffnete das Preußische Kultusministerium die Technischen Hochschule Hannover für die reguläre Immatrikulation von Frauen.
Nach dem ersten Weltkrieg erhielt die Technische Hochschule das Recht zur Ausbildung zum Höheren Lehramt in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie. Auch wurde in der Physik und der Mathematik der Diplomgrad geschaffen. In dieser Zeit wurde eine weitere Stelle für die theoretische Physik eingerichtet, welche ab 1941 der spätere Nobelpreisträger Johannes Jensen bekleidete.
-
Von der Technischen Hochschule zur Technischen Universität
Nachdem 1964 eine Rahmenvereinbarung zur Neuordnung des Unterrichts in der Oberstufe der Gymnasien verabschiedet worden war, entwickelte sich die Lehrerausbildung zum Schlüsselproblem aller weiteren hochschulpolitischen Ausbaupläne. Die bis 1967 fast konstant bei 4.000 bis 5.000 liegenden Studierendenzahlen stiegen explosionsartig an. 1978/79 gab es an der Hochschule 18.000 Studierende.
1968 erfolgte die Integration der Pädagogischen Hochschule für Gewerbelehrerinnen und Gewerbelehrer. Im selben Jahr wurde die Hochschule in Technische Universität umbenannt.
-
Entstehung der Physikalischen Institute
Das Institut der Meteorologie gründete sich 1949 außerhalb der Universität in Sarstedt an der Hochschule für Gartenbau und Landeskultur. Es zog 1950 nach Herrenhausen um und gehörte in den 1970er Jahren zum Bereich Biologie. 1978 wurde es dem Fachbereich Physik zugeteilt.
Beim Wiederaufbau nach dem Krieg formten sich drei Fachbereiche: Experimentalphysik, Theoretische Physik und Angewandte Physik. Aus letzterem entstand 1974 das Institut für Quantenoptik. Die Bereiche Spektroskopie und atomare Prozesse gliederten sich 1978 mit dem Institut für Atomare und Molekulare Physik (später Institut für Gravitationsphysik) aus der Experimentalphysik aus und schlossen sich 1996 mit der Plasmaphysik zusammen. 1962 bildete die Festkörperphysik ihr eigenes Institut.
1957 beginnt die Strahlenforschung in Herrenhausen. Zunächst wird der Bereich separat unter anderem 1994 als Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologiege händelt und 2010 Institut für Radioökologie und Strahlenschutz der Fakultät zugeordnet.
-
Die neun Fakultäten
Im August 2005 trat die neue Grundordnung der Universität in Kraft. Die Leibniz Universität gliedert sich danach nicht mehr in Fachbereiche, sondern in neun Fakultäten. Die Bereiche Mathematik und Physik wurden zusammengelegt. Etwa zeitgleich wurde das Institut für Didaktik der Mathematik und Physik gegründet.
Heute besteht die Fakultät aus sechs mathematischen Instituten, sechs physikalischen und meteorologischen Instituten und dem gemeinsamen Institut der Didaktik. Es sind 52 Professorinnen und Professoren an der Fakultät beschäftigt.
Mit der Neugliederung zur Fakultät wurden 2005 die Bachelor- und Masterstudiengänge eingeführt. Die Diplomstudiengänge sowie die Lehrämter mit Staatsexamen liefen aus.
Heute kann stolz auf die physikalischen Forschungserkenntnisse und –arbeiten zurückgeblickt werden, die trotz der vergleichsweise schlechten Forschungsbedingungen, die die Leibniz Universität als Hochschule lange Zeit hatte, erarbeitet wurden. Somit kann von einer Reihe glücklicher Zufälle und Faktoren gesprochen werden, die der späteren Universität zwei Nobelpreisträger bescherte.
Persönlichkeiten an der Fakultät
Dekaninnen und Dekane
Amtszeit | Name |
---|---|
Seit 01.04.23 | Prof. Dr. Alexander Heisterkamp |
Seit 01.04.23 | Prof. Dr. Matthias Schütt (Prodekan) |
01.04.21 - 31.03.23 | Prof. Dr. Ulrich Derenthal |
01.04.21 - 31.03.23 | Prof. Dr. Alexander Heisterkamp (Prodekan) |
01.04.19 - 31.03.21 | Prof. Dr. Clemens Walther |
01.04.19 - 31.03.21 | Prof. Dr. Ulrich Derenthal (Prodekan) |
01.04.17 - 31.03.19 | Prof. Dr. Roger Bielawski |
01.04.17 - 31.03.19 | Prof. Dr. Clemens Walther (Prodekan) |
01.04.13 - 31.03.17 | Prof. Dr. Uwe Morgner |
06.04.11 - 31.03.13 | Prof. Dr. Elmar Schrohe |
01.04.09 - 31.03.11 | Prof. Dr. Rolf Haug |
01.04.07 - 31.03.09 | Prof. Dr. Joachim Escher |
01.04.05 - 31.03.07 | Prof. Dr. Olaf Lechtenfeld |