Das Deutschlandstipendium. Für Studierende. Von Alumni.
Dass sich Studierende über Stipendien freuen, ist selbstverständlich. Das Geld können sie meist gut gebrauchen, die Anerkennung und die ideele Unterstützung, die häufig dazu kommen, stärken den Rücken und motivieren. Aber was motiviert Stipendiengeber? Warum entscheidet sich eine Privatperson oder auch ein Unternehmer 150 Euro im Monat an einen Studierenden zu geben? Ohne Gegenleistung und ohne Verpflichtungen? Wir haben Herrn Dreske, einen Alumnus unserer Fakultät und erfolgreichen Unternehmer, nach seiner Motivation gefragt: Es geht um die Verbindung zu den Studierenden, zur Universität und zur Wissenschaft.
Aktives Anknüpfen bei der Alma Mater
Wer über „Magrathea“ spricht, kommt an Douglas Adams nicht vorbei. Der Kultautor der Siebziger Jahre („Per Anhalter durch die Galaxis“) hat im Denken des Unternehmers Gerd Dreske deutliche Spuren hinterlassen. Nach der Anzahl der Mitarbeiter bei seiner Software-Firma „Magrathea“ gefragt, kommt „42“ wie aus der Pistole geschossen, die Zahl findet sich auch als Bildschirmschoner auf den Rechnern in den Büros.
Noch deutlicher zeigt sich der Einfluss in der Haltung des Alumnus: „Arbeit muss Spaß machen!“ Entstanden aus einer Kneipenidee gründete Physiker Dreske 1992 zusammen mit einem Freund sein Unternehmen und benannte es nach dem Planeten in Adams‘ Galaxie, auf dem Luxusplaneten gebaut wurden und der bei Konjunkturschwäche einfach in einen Winterschlaf verfiel – um beim nächsten Aufwärtszyklus wieder aufzuwachen. Auch wenn sich dies als Businessmodell kaum eignet, wurde Dreske doch mit Kliniksoftware sehr erfolgreich.
Aufmerksam geworden auf das Deutschlandstipendium war Dreske durch ein Schreiben des Universitätspräsidenten, der auch Alumni einlud, daran teilzunehmen. „Ich habe mir überlegt, mit was für Leuten möchte ich gern zusammenkommen, und habe dann entschieden, je zwei Studierende der Mathematik, der Physik und der Informatik zu unterstützen – die Logikabteilung sozusagen. Außerdem sollten zwei Bildungsaufsteigerinnen oder –aufsteiger dabei sein“, erzählt er. „Als ich 1983 mit dem Studium fertig war, wirkte die Universität noch ziemlich vermufft, da hat sich einiges getan, es wird aktiv und offen Kontakt mit den Ehemaligen und der Stadtgesellschaft aufgenommen“, lobt Dreske die Veränderung der vergangenen Jahre.
Mit seinen sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten hat Dreske eine Führung durchs Unternehmen gemacht. Die 23-jährige Sabrina Schulz studiert Physik und hat gleich die Gelegenheit wahrgenommen, neben dem Studium als Softwaretesterin mitzuarbeiten. „Es ist für mich die erste Gelegenheit, einen Einblick in ein Unternehmen zu bekommen“, erzählt sie. So ist das Deutschlandstipendium für die Studierenden nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ideele Unterstützung – und für Alumni eine Gelegenheit, Kontakt zu Studierenden aufzunehmen.